Saturday, October 08, 2016

Mord am Treffen der Kitschromanschreiberlinge

Vor kurzem habe ich den britischen Autor Robert Barnard für mich entdeckt. Ich lese ja sehr gerne Krimis, vor allem wenn sie mit Bibliotheks- oder Verlagswesen zu tun haben. Und so bin ich irgendwie über das Buch "Death in purple prose" (in der US-Ausgabe, die ich gelesen habe, "The cherry blossom corpse" benannt) aus dem Jahr 1987 gestolpert. Dieser Roman spielt auf einer Konferenz von LiebesromanschreiberInnen in Norwegen und ist sehr treffend in seiner Darstellung der Szene und unglaublich pointiert und auf seine Weise amüsant.

Als zweites Buch mit Literaturbezug habe ich "The missing Brontë" (1983) gelesen. Hier lernen der Ermittler, Superintendent Perry Trethowan, und seine Frau Jan zufällig in einem Pub eine ältere Dame kennen, die ihnen erzählt, dass sie im Nachlass einer Freundin ein Manuskript gefunden hat, das ein unbekanntes Werk einer Brontë-Schwester sein könnte. Mehr verrate ich dazu nicht. Nur so viel: Es kommen auch einige BibliothekarInnen und HandschriftensammlerInnen vor, und da möchte ich einige Zitate bringen:

  • "The librarian here's nothing but a sexy dwarf. He's only interested in grabbing his girls behind the desk. He wouldn't know a Brontë manuscript from a ship's log".
  • "The young ladies [in der Bibliothek] were rather drear pieces of respectability".
  • "Tetterfield. A stark raving librarian in a profession that tends towards the drab".

Im Moment lese ich schon das vierte Buch in Folge. Der "Guardian" schreibt in seinem Nachruf auf Barnard vom 25. September 2013: "He regularly described his detective stories as 'deliberately old-fashioned' yet they were often vehicles for sharp social satire, resulting in high social comedy. Among his favourite targets were the church, television soap operas, the class system, academic rivalries and politics and politicians". Außerdem gibt es immer wieder Formulierungen, die ich mir unbedingt merken möchte ;-)

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