Wednesday, December 29, 2010

Bibliotheksbestand des Tages

Der "Projektionskünstler" Paul Hoffmann gastierte auf seinen Vortragsreisen auch mehrmals in Wien: "Rund zwei Abendstunden lang pflegte ... der 'Physiker und Künstler' Paul Hoffmann (1829 bis 1888) jeweils sein Publikum mit Lichtbildern zu unterhalten und zu belehren. Bei Eintrittspreisen zwischen 30 Pfennig und einer Mark (so 1887 in Kattowitz) sahen die Leute Szenen aus fernen Ländern und Epochen sowie Illustrationen zur Weltliteratur" (Quelle: Spiegel 42/1982). Er bediente sich des wunderbaren Apparates der Laterna Magica.

Laterna magica, a photo by Michael Hohl
Michael Hohl: "Laterna Magica, 19th century", 14. November 2007, CC-lizensiert

Zwei von siebzehn Ankündigungen:

Kais. königl. privilegirtes Theater in der Josephstadt. Heute Samstag den 11. August 1866. Paul Hoffmann's erste große geologische Vorstellung. (Mittels eines Hydro-Oxigene-Gas-Apparates.) Die Bildung der Erdoberfläche, vom Uranfang bis zum Auftreten des Menschengeschlechtes. Wien: G. Heine's Buchdruckerei 1866 [Signatur P 207929]

Kais. königl. privilegirtes Theater in der Josephstadt. Heute Donnerstag den 25. Juli 1872. 29. Gast-Vorstellung des Herrn Paul Hoffmann. Zum 2. Male: Homers Odyssee in 3 Abtheilungen, dargestellt in den prachtvollsten Tableaux des stärksten Hydro-Oxigengas-Apparates. 1872 [Signatur P P 208179]

Mönche ohne Arbeit

Der Journalist und "elektrische Reporter" Mario Sixtus schreibt in seinem Beitrag "Verlegerforderung Leistungsschutzrecht: Ja, habt ihr denn überhaupt keinen Stolz?": "Gewerkschaften sind in etwa so fortschrittsfreudig wie die Taliban. Hätte es sie damals schon gegeben, wären sie sicherlich auch gegen die Einführung des Buchdrucks gewesen, da er schließlich zu Arbeitsplatzabbau in den klösterlichen Schreibstuben führt".


Photo "scriptorium" von Manuel Martín Vicente, gefunden auf Flickr, CC-lizensiert

Tuesday, December 28, 2010

Schulordnung mit Bezug auf Social Software

Auf der Websites "meines" Gymnasiums, des Bundesgymnasium Zehnergasse in Wiener Neustadt, habe ich eine neue Hausordnung (pdf) vom September 2010 entdeckt, in der auch auf das Thema Social Software eingegangen wird: "Auch in den sozialen Computernetzwerken wie Facebook, Twitter u. a. sowie bei SMS-Nachrichten ist mit den Mitschüler/innen achtsam und respektvoll umzugehen. Wir nehmen klar und bewusst Abstand von beleidigenden, verleumdenden und verletzenden Aussagen. Kommentare und Wertungen über unsere Lehrer/innen unterlassen wir zur Gänze und ohne jede Ausnahme. Bilder und Filme vom Unterricht und von unseren Lehrer/innen stellen wir nicht ins Internet".

Photo des Bundesgymnasiums Zehnergasse
Quelle: Website des Gymnasiums, Photograph nicht angegeben

Ergänzungsvorschlag zur Basisbildung

Ich sehe ja ein, dass Lesen, Schreiben und Rechnen wichtige Grundfertigkeiten sind. Aber ich würde das gerne ergänzt wissen durch etwas wie "Öffikompetenz". Nach fast drei Jahren Pendeln nach Wien glaube ich, es ist immer schlechter darum bestellt. Hier ein paar Grundregeln:

  • Zuerst lässt man die Leute aussteigen.
  • Man nimmt den Rucksack herunter, vor allem dann, wenn man zwei Meter groß ist und den kleineren Leuten bei jeder Bewegung den mit Steinen gefüllten Rucksack auf die Nase haut oder mit den losen Riemen eine schnalzt. Außerdem ist meistens bei den Beinen mehr Platz als in der Hüftgegend.
  • Man bleibt nicht oben direkt nach der Rolltreppe stehen, um sich mal so generell im Leben zu orientieren, sondern geht ein paar klitzekleine Schritte weg zwecks Auflaufvermeidung.
  • Man schlatzt nicht auf den Bahnsteig - generell nicht, aber schon gar nicht direkt neben anderen Personen. Dieser Punkt könnte bei der Einschulung in den Gebrauch eines Taschentuches angesprochen werden.
  • Habt Ihr noch Ergänzungen, die ich in meinen Brief an die Bildungsministerin einbauen kann? ;-)

    Photo eines Wagens der Straßenbahnlinie 18 in Wien
    Photo von Martin Ujlaki, aufgenommen am 3. Juni 2007, gefunden bei Flickr, CC-lizensiert.

    Tu's nicht

    Das kenn ich irgendwie: "I need an electric collar that shocks me when I agree to review or write something or give a talk. I have absolutely no self restraint" (Tweet von Steven Metz).

    Monday, December 27, 2010

    Die Rechercheanleitung

    Wenn Studierende von mir meinen "zu meinem Diplomarbeitsthema gibt es keine Literatur", könnte ich in Zukunft KHG zitieren: "Da würd ich halt ein bisschen eine Recherche machen (...) ich mein, des siehst eh im Internet" ;-) Quelle: Falter, 51+52/2010, S. 18

    1954: "Moderne Bücherei in Hiltrop-Bergen"

    Thursday, December 23, 2010

    Unser Bibliothekarinnentag

    Die Kommission für Genderfragen der VÖB (früher: Frauenfragen) hat schon vor Jahren gefordert, dass der österreichische "Bibliothekartag" neutraler formuliert wird (auch wenn sich der mündliche Sprachgebrauch wahrscheinlich nicht oder nicht so schnell ändern wird). So heißt es im Tätigkeitsbericht 2002-2004: "Angeregt wurde die Umbenennung des Terminus 'Bibliothekartag', entweder durch geschlechtsneutrale oder sichtbare weibliche Benennung. Beispiel: 'Fachtagung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare'. Ging als Diskussionspunkt in die nächste VÖBVorstandssitzung, wurde aber vertagt".
    Als wir bei der Odok mitbekommen haben, dass auch 2010 die Ablehnung gegenüber einer Umbenennung (mit oder ohne großes I) groß ist, beschlossen wir, am nächsten Bibliothekartag eine Session unter dem Motto "Wir machen uns unseren Bibliothekarinnentag selbst" zu gestalten. Und was lese ich nun im Protokoll der letzten VÖB-Vorstandssitzung: "Bargmann teilt mit, dass die Kommission für Genderfragen eine Veranstaltung zum Thema 'Wir machen uns unseren Bibliothekartag selbst' plant" - gleich noch ein Beleg dafür, dass wir diese Session unbedingt brauchen ;-) Jetzt unabhängig von dieser Anekdote: Wir haben zwar schon einige Ideen, aber über weitere Vorschläge für Vorträge zum Themengebiet Bibliotheken und Geschlechterfragen würde ich mich freuen!

    Buchspende für Stadtbücherei

    Rechtzeitig vor Weihnachten überreichte Gemeinderätin Sonja Sieber der Mattersburger Büchereileiterin Bettina Steiger und Bgm. Ingrid Salamon in Namen der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland drei Bücher – zwei davon für Kinder, eines für erwachsene LeserInnen. "Mit dieser kleinen Weihnachtsüberraschung wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Stadtbücherei zu unterstützen", meint die Gemeinderätin und stv. Obfrau der Grünen Bildungswerkstatt. "Gleichzeitig wollen wir damit v.a. Kinder – aber natürlich auch Erwachsene – dazu anregen, das Lesen vermehrt wieder als Freizeitgestaltung wahrzunehmen". Die GBW Burgenland will mit dieser Aktion vor allem aber auch ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig Büchereien für die Bildungslandschaft sind.

    Photo von Buechereileiterin Bettina Steiger, Gemeinderaetin Sonja Sieber und Buergermeisterin Ingrid Salamon bei der Uebergabe der gespendeten Buecher

    Gespendet wurden folgende Bücher: "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch; "Wie der Elefant die Freiheit fand" von Jorge Bucay und Gusti und "The Big Short - Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte" von Michael Lewis. Photo: v.l.n.r.: Büchereileiterin Bettina Steiger, GR Sonja Sieber und Bgm. Ingrid Salamon.

    Monday, December 20, 2010

    Reminder: Bibliothek 2.0-Stammtisch

    Der letzte Bibliothek 2.0-Stammtisch im heurigen Jahr findet am 22. Dezember 2010 statt. Wir treffen einander zunächst um 18.30 Uhr im Weihnachtsdorf beim Alten AKH. Die Gefahr, einander dort im Getümmel zu übersehen, kann gerne durch eine gemeinsame "Anreise" von der Gegend Uni/Rathaus gebannt werden. Ab ca. 20 Uhr - je nach Außentemperatur - werden wir das libanesische Lokal Albadawi in der nahegelegenen Lammgasse aufsuchen. Hier ist ein Stadtplan, auf dem beide Orten eingezeichnet sind (Sternchen = Weihnachtsdorf, roter Kreis = Albadawi).

    Anmeldung oder Interessensbekundung bitte an Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) oder Patrick Danowski
    (patrick.danowski @ web.de) bzw. über die Facebook-Event-Seite!

    Bücherflohmarkt im Jüdischen Museum

    "Wir räumen nicht nur unser ganzes Museum aus, sondern auch unser Buchlager. Versäumen Sie also nicht unseren Bücherflohmarkt! Morgen, am 16. Dezember, startet im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse 11, eine große Bücheraktion. Die Kataloge und Publikationen des Museums sind um € 3,- , Plakate um € 1,- zu erwerben". 16. Dezember 2010 bis 10. Jänner 2011, Jüdisches Museum Wien, Auditorium, Dorotheergasse 11, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag, 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag geschlossen. - Quelle: Newsletter.

    Allein zurechtkommen

    Als einen von "13 Fehler, die jeder machen darf" (beim Studium nämlich) nennt Zeit UniLeben an achter Stelle "Glauben, man käme in der Bibliothek allein zurecht":

    "ZEIT CAMPUS: Christiane Holtz, Sie arbeiten in der Uni-Bibliothek Bonn. Buch holen, lesen – was kann man da schon falsch machen?
    Christiane Holtz: Viele Studenten fragen zu wenig, und sie unterschätzen oft die Komplexität einer großen Uni-Bibliothek. Sie informieren sich nicht genug. Dadurch entgehen ihnen viele unserer Angebote".

    Sunday, December 19, 2010

    like a gorilla

    Bei jedem Besuch in Linz statte ich der Buchhandlung Alex ‎‎einen Besuch ab, was meine Linzer Freundin schon mehrmals mit der Frage kommentiert hat, ob es denn in Wien keine Buchhandlungen gebe ;-) Aber hier hab ich noch jedes Mal was gefunden. Meine neueste Alex-Erwerbung neben einem Riga-Reiseführer ist "Old school" von Tobias Wolff. Ein Zitat daraus: "Sometimes I had to go into the bathroom and scream silently, rocking from side to side like a gorilla, my head thrown back, my teeth bared" (S. 69). Irgendwie passt das zu meinen Gefühlen, wenn bei uns am Heiligen Abend "Little Drummer Boy" angestimmt wird - in den letzten Jahren ist mir aber eh immer besser gelungen, die Familie von diesem Alptraumlied abzulenken ;-)

    Friday, December 17, 2010

    Haus-Advent, 7. Fenster

    Photo: Frau, Leiter, AusmalenRatespiel. Ordne die Flecken den folgenden Produkten zu: Grundierung, Innenspachtel, Acryl-Grundanstrich, Acryl-Buntlack hellblau, Dispersionsfarbe leinen natur, Staub.

    Thursday, December 16, 2010

    Bibliotheken und Facebook

    Sebastian Stratmann hat die Facebook-Gruppe Biblioadmin ins Leben gerufen, wo BibliothekarInnen, die Facebook-Seiten oder -Gruppen von Bibliotheken betreuen (wollen), zusammenkommen. Sie hat derzeit schon 132 134 139 Mitglieder, und es wird eifrig diskutiert, z.B. berufliche Hintergründe, LibraryThing-Tabs oder Jugendschutzgesetz. Man erfährt aber auch Dinge zum Kopfschütteln, zum Beispiel hat eine Bibliothek die Vorgabe, genau zu notieren, wann jemand Fan wird, und die Profile der neuen Fans zu überprüfen.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn.

  • Olukemi A. Fadehan / Hussaini Ali: "Educational Needs of Librarians in the Digital Environment: Case Studies of Selected Academic Libraries in Lagos State, Nigeria". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Mindy Klasky: Magic and the Modern Girl. Red Dress Ink 2008
  • Frances A. DellaCava / Madeline H. Engel: Sleuths in skirts. Analysis and bibliography of serialized female sleuths. Routledge 2002
  • Syeda Hina Batool / Kanwal Ameen: "Status of Technological Competencies: A Case Study of University Librarians". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Atif Yousef: "Faculty Attitudes Toward Collaboration with Librarians". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Auto-Vervollständigen im OPAC?

    Im Weblog "Copac Developments" erschien ein interessanter Beitrag namens "Auto-complete considered harmful?", in dem die Möglichkeit, BenutzerInnen bei der Katalogrecherche durch eine Auto-Vervollständigen-Funktion zu unterstützen, diskutiert wird.

    Wednesday, December 15, 2010

    Virtuelle Bücherei als Bücherbus-Ersatz?

    Bei der aktuellen Gemeinderatssitzung in Wien waren der eingestellte Bücherbus und die Gebührenerhöhung bei den Büchereien Thema, berichtet die Rathauskorrespondenz: "GR Dominik Nepp (FPÖ) forderte, man müsse angesichts der PISA-Studie das Lesen fördern statt es teurer zu machen. In einem Antrag verlangte er die Wiedereinführung des Bücherbusses in zeitgemäßer Form. GRin Barbara Novak (SPÖ) lobte die Entwicklung der Wiener Büchereien in den vergangenen 10 Jahren. Speziell die neue digitale Bücherei werde gut angenommen, womit sich der Bücherbus überholt habe". Ob sich die Zielgruppen dieser beiden Angebote wirklich stark überschneiden?

    Monday, December 13, 2010

    Was lange währt...

    Nette Geschichte im ORF: "Buch mit 74 Jahren Verspätung zurückgegeben". Ob der Benutzer das Buch wenigstens gelesen hat, steht nicht dabei - bei mir sind die, die ich am längsten ausgeliehen habe, immer die, die ich nicht gelesen habe oder wo ich nicht mal zum Reinschauen gekommen bin ;-)

    Sunday, December 12, 2010

    Haus-Advent, 6. Fenster

    Handwerk hat zwar goldenen Boden, aber nachdem Abkratzen mit Schleifpapier doch auf die Dauer ziemlich anstrengend ist, wollten wir zur elektrischen Variante greifen und haben uns Vatterns Bandschleifer ausgeliehen. Der schleift sehr gut - fast schon zu gut. Ein bisschen länger und ich hätte eine zweite Durchreiche gehabt ;-) Leider ist nach fünf Minuten der Antriebsriemen gerissen... aber immerhin sind jetzt schon drei Wände und die Decke in der Küche haltbar (= leimfarbenuntergrundfrei) gestrichen!

    Saturday, December 11, 2010

    Haus-Advent, 5. Fenster

    Dieses Haus ist voller Überraschungen: Beim Abmontieren der Küchenkastl machten wir heute eine interessante Entdeckung - anscheinend wurde einfach eher dilettantisch zu den Kastln hintapeziert, hinter den Kastln verbirgt sich nämlich diese grün-gemusterte Malerei ;-) die wär ja auch gar nicht so schlecht, aber nachdem sie teilweise überfliest und teilweise überklebt ist, wird von ihr nicht viel übrigbleiben.

    Haus-Advent, 4. Fenster

    Sie leiden unter fettem Haar? Dann empfehlen wir Ihnen die erprobte und besonders wirksame "Baustellen-Kur"! Unser einzigartiger Staub setzt sich tief im Inneren der Haare fest und verhindert zuverlässig rasches Nachfetten. Außerdem sorgt er durch seine besondere Klebrigkeit für außergewöhnlichen Schwung im Haar (wenn unsere Mitbewerber behaupten, dass die Haare nach dem Aufstehen einfach zu Berge stehen, haben sie eben keinen Geschmack). Für die innere Anwendung in Nase und Lunge empfehlen wir zusätzlich unser spezielles Leimfarben-Inhalationsgerät. Jetzt probieren in Monikas Baustellen-Beauty Parlour - Sie erhalten bei einem Besuch bis 31. Dezember 2010 kostenlos eine Spachtel Ihrer Wahl dazu!

    Tuesday, December 07, 2010

    let down your hair for me

    Der "Entfessle die Bibliothekarin"-Moment in musikalischer Form: "Simple little bookworm - buried underneath is the sexiest librarian... take off those glasses and let down your hair for me"...

    Einladung: Bibliothek 2.0-Stammtisch

    Der letzte Bibliothek 2.0-Stammtisch im heurigen Jahr findet am 22. Dezember 2010 statt. Wir treffen einander zunächst um 18.30 Uhr im Weihnachtsdorf beim Alten AKH. Die Gefahr, einander dort im Getümmel zu übersehen, kann gerne durch eine gemeinsame "Anreise" von der Gegend Uni/Rathaus gebannt werden. Ab ca. 20 Uhr - je nach Außentemperatur - werden wir das libanesische Lokal Albadawi in der nahegelegenen Lammgasse aufsuchen. Hier ist ein Stadtplan, auf dem beide Orten eingezeichnet sind (Sternchen = Weihnachtsdorf, roter Kreis = Albadawi).

    Anmeldung oder Interessensbekundung bitte an Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) oder Patrick Danowski
    (patrick.danowski @ web.de) bzw. über die Facebook-Event-Seite!

    Der Zeitungs-Feinspitz

    Beim letzten Infodienst hat mich ein Benutzer darauf aufmerksam gemacht, dass aus der "Zeit" und der "Süddeutschen", die bei uns im Foyer aufliegen, immer einzelne Blätter bzw. Bögen fein säuberlich herausgeschnitten sind - wie der Benutzer meinte, muss es sich bei dem Dieb (oder der Diebin) um einen "Feinspitz" handeln, denn er oder sie schneidet anscheinend immer nur aus den Büchern "Wissen" und "Feuilleton" heraus ;-) danach ist die Zeitung wieder in den Halter eingeklemmt, sodass man auf den ersten Blick gar nichts bemerkt. Kennt Ihr das von Euren Bibliotheken?

    Monday, December 06, 2010

    no cookies in the library

    Haus-Advent, 3. Fenster

    Photo BaustelleIch habe den Eindruck gewonnen, dass das Handwerk von der Wirtschaftskrise nicht betroffen sein kann. Beispiel Spengler: Ich habe über mehrere Tage x-mal angerufen, bis überhaupt jemand abgehoben hat, dann insgesamt drei Nachrichten bei der Sekretärin deponiert und habe den versprochenen Rückruf "vom Chef" noch immer nicht erhalten. Beispiel Fensterfirma: Eine Freundin von mir wartet seit Monaten auf ein Angebot für Jalousien. Beispiel Maler: Auf eMails wird anscheinend überhaupt nicht reagiert. - Ich wäre ja schon dankbar, wenn man mir - wie es der Zimmermann getan hat - zumindest mitteilt, dass man im Moment keine neuen Aufträge mehr bewältigen kann.

    Haus-Advent, 2.Fenster

    Könnte ich in der Zeit zurückreisen, würde ich die Erfindung der Leimfarbe verhindern - oder zumindest meine Großeltern davon abhalten, sie in der Küche aufzutragen. Tausende HausbesitzerInnen, die in Unkenntnis ihrer Tücke ahnungslos über Leimfarbe drübermalen, würden mir ersteres danken ;-)

    Photo von absplitternder Farbe an einer Innenwand Photo von absplitternder Farbe an einer Innenwand

    Haus-Advent, 1. Fenster

    Beim Durchlesen alter Blogeinträge für das alljährliche "My year in first lines" habe ich mich wieder an den letztjährig hierblogs gefeierten Dienstprüfungsadvent erinnert. Vom Aufwand und vom Verbrauch an Zeit und Gehirnkapazität sind damit heuer der Umbau des großelterlichen Hauses und der Umzug in selbiges vergleichbar. Daher hab ich mich beschlossen, heuer den "Haus-Advent" auszurufen (den verspäteten Beginn versuche ich wettzumachen). Außerdem hab ich ja vor einiger Zeit in einem Anfall von Größenwahn meine Eltern zu Weihnachten zu mir ins Haus eingeladen. Beim Haus-Advent kann also auch mitverfolgt werden, ob ich es schaffe, bis dahin einen Fußboden im Wohnzimmer zu haben oder ob wir am Estrich feiern müssen (oder ob wir die ganze Chose doch noch ein Jahr verschieben und wie üblich das fertig eingerichtete Wohnzimmer der Eltern nutzen).

    Zum Beginn eine Beobachtung: Spachtelmasse ist wie Palatschinkenteig - zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Ist doch wurscht.

    Friday, December 03, 2010

    My year in first lines

    Auf die nette Idee "The first line of the first post for each month of the last year" bin ich ursprünglich bei Kathryn Greenhill von Librarians matter gestoßen, und die hat sie von Ruminations. Vgl. die Jahre 2003, 2007, 2008, 2009.

    Jänner: Ich glaube, dieser Satz hat berechtigte Chancen auf das Alltimehigh: "Den Verwaltungsverfahrensgesetzen ist jeglicher Formalismus fremd".
    Februar: Antwort eines Zeitschriftenverlags auf die Frage nach einem Online-Zugang für die Bibliothek, der im normalen Abopreis enthalten ist: "Wir vergeben grundsätzlich keine Online-Zugänge an Bibliotheken und Institutionen, da es in diesen Einrichtungen zu einer vermehrten Verbreitung der Inhalte kommt".
    März: Die ORF-Dokumentation "Vertrieben und Vergessen. Auf den Spuren des Judentums im Burgenland", die am Donnerstag im Jüdischen Museum präsentiert wurde, ist bis Ende der Woche online auf der ORF TVthek zu sehen.
    April: Kathy Love: Wanting what you get. New York: Zebra Books 2004
    Mai: Mein Glück beim Besuch des Berliner Büchertisches war, dass die Science Fiction-Bücher nur mit einer Leiter zu erreichen waren und ich mich diesbezüglich zurückhalten konnte.
    Juni: Beim Altpapieraufräumen bin ich auf den Artikel "Initiativ sind nicht nur Latzhosenträger" von Conrad Seidl gestoßen (Der Standard, Inland, 20. Mai 2010, S. 7), in dem der BIV vorgestellt und die Erfolge von Bürgerinitiativen gegen Verkehrsprojekte beschrieben werden.
    Juli: Keine guten Erfahrungen in Archiven und Bibliotheken dürfte eine Berliner Studentin (oder ein Student) dem Blogbeitrag "Sommerhitze im Archiv" gemacht haben und aufgrund eben dieser Hitze auch gleich zu groben Verallgemeinerungen zurückgreifen
    August: Ich habe gerade ein Mail an einen Verteiler geschickt, auf dem ich selbst auch drauf bin, und habe folgende Fehlermeldung erhalten.
    September: Im Namen der VÖB-Kommission für Genderfragen lade ich alle interessierten Kolleginnen und Kollegen zu einer Führung durch das Archiv von QWIEN - Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte ein.
    Oktober: Eine Kollegin hat mich auf den Abverkauf im Antiquariat Reichmann aufmerksam gemacht, wo ich mich heute darüber hinweggetröstet habe, dass ich im Zug "A serious man" von Ethan und Joel Coen liegen lassen habe.
    November: Von 8. bis 10. November 2010 findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur das Symposion "Zur Aktualität von Science Fiction und Phantastik in der Literatur" statt - erfreulicherweise zu Uhrzeiten, wo man auch als Berufstätige problemlos teilnehmen kann.
    Dezember: Franke, Theodor: Welteislehre für Schule und Haus. Gemeinverständliche Darlegungen zur unterrichtlichen Verwendung und Selbstbelehrung. Annaberg im Erzgebirge: Neupädagogischer Verlag 1929

    CfP: Continuing Professional Development

    Die Continuing Professional Development and Workplace Learning Section der IFLA sucht Konferenzbeiträge für die Sessions "Continuing Professional Development (CPD) as a strategy to build strong libraries and Library Associations" und "Weaving Continuing Professional Development (CPD) into every library organization in difficult financial times". Die Konferenz wird im August 2011 in San Juan (Puerto Rico) stattfinden. Hier der Link zum Call for Papers.

    library is a word from latin

    Beim Schmunzeln über das Zitat "library is a word from latin and means shhh" aus Little Britain habe ich zum ersten Wahl Gedanken darüber gemacht, dass in vielen romanischen und anderen germanischen Sprachen, auf Esperanto, aber auch vereinzelt in slawischen Sprachen das vom Griechischen kommende Wort Bibliothek und im Englischen das vom Lateinischen kommende Wort library verwendet wird. Und dann ist natürlich witzig, dass ja auch auf Latein selbst die Bibliothek eine bibliotheca ist ;-)
    Eine Etymologin könnte mir sicher sagen, ob das früher anders war und librairie, librărie, libreria, libréria, libbraría erst später die Bedeutung von Buchhandlung bekommen haben.
    Ich hab mir vor einigen Jahren selber eine Liste mit Übersetzungen von Bibliothek, Bibliothekar(in), Buchhandlung, Buch gemacht, aber die kam nie übers Anfangsstadium hinaus. Mir gefallen auch die Wörter, die genauso gebaut sind wie Buch-Handlung, z.B. kirjakauppa, könyvkereskedés oder librovendejo. P.S. Das indonesische "perpustakaan" passt da natürlich gar nicht rein ;-)

    Thursday, December 02, 2010

    Führung: Frauennachlässe und Biographische Quellen zur Frauengeschichte in der Wienbibliothek


    Anna Boschek auf dem Fahrrad - Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv, Signatur TF 001019
    Herzliche Einladung zur Themenführung: "Frauennachlässe und biographische Quellen zur Frauengeschichte in der Wienbibliothek", die ich mit meiner Kollegin Isabella Wasner-Peter abhalte. Dabei werden die Sammlungen und Spezialbestände der Bibliothek anhand bedeutender Persönlichkeiten der Wiener Frauenbewegung und der Wiener Kulturszene vom späten 19. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert. Wir stellen Marianne Hainisch, Rosa Mayreder, Elise Richter, Anna Boschek und Jeannie Ebner durch Portraitphotos, Festschriften, Briefe, Studienbücher und Frauenzeitschriften vor.
    Termin: Donnerstag, 16. Dezember 2010, von 16.30 bis 17.30 Uhr, Seminarraum der Wienbibliothek, Rathaus, Stiege 6, 1. Stock (ehem. Handschriftenlesesaal). Anmeldung per eMail, Kommentar oder auf Facebook zwecks Sesselplanung erbeten, aber nicht unbedingt erforderlich.

    Wednesday, December 01, 2010

    Dreifach heiße Schulbibliothekarin

    "Ich hab meine Unschuld an meine Schulbibliothekarin verloren. Sie war dreifach heiß: einsam, geschieden und über vierzig" (Serie "Men in trees", Folge "Talk for Tat").

    Bibliotheksbestand des Tages

    Franke, Theodor: Welteislehre für Schule und Haus. Gemeinverständliche Darlegungen zur unterrichtlichen Verwendung und Selbstbelehrung. Annaberg im Erzgebirge: Neupädagogischer Verlag 1929 (UBMed, Medizingeschichte, Signatur 10763)