Saturday, June 30, 2007

Internet Archive = Bibliothek

Das Internet Archive wurde nun vom Staate Kalifornien offiziell als Bibliothek anerkannt, berichtete die Pittsburgh Post Gazette am 24. Juni: "The designation makes the online archive eligible to apply for several federal grant programs that are administered by the state of California. But even more importantly, says Brewster Kahle, Internet Archive founder and digital librarian, was the recognition that a digital library is on equal footing with a print material archive".
Hinweis aus Library Link of the Day. - Siehe auch Heise-Bericht "Netzguru hält universellen Wissensspeicher für machbar" von 2004.

Friday, June 29, 2007

Lunacek fordert queere Bücher in Schulbibliotheken

Die grüne Nationalratsabgeordnete Ulrike Lunacek fordert in einer Presseaussendung anlässlich der Regenbogenparade: "Wir fordern - neben der sofortigen völligen rechtlichen Gleichstellung - eine von staatlicher Seite finanzierte Kampagne gegen Homophobie an Schulen und quere Angebote in Schul-Bibliotheken und -filmen (...) damit Jugendliche die Begriffe 'lesbisch' und 'schwul' nicht mehr als Schimpfwörter einsetzen, sondern sich offen und angstfrei mit dem Thema gleichgeschlechtliche Liebe auseinandersetzen können".

4 Jahre DBI +

Karl Dietz wies heute in Inetbib darauf hin, dass morgen vor vier Jahren der Server des DBI abgeschaltet wurde. - Die Website zum Nachlesen bei der DNB.

Thursday, June 28, 2007

B2I mit Guide

Unlängst habe ich mich ein wenig mit dem b2i guide, dem "Fachinformationsführer zu wissenschaftlich relevanten Internetquellen in den Bibliotheks-, Buch- und Informationswissenschaften", beschäftigt. - Was mir aufgefallen ist:
  • E-LIS ist nicht etwa bei den Fachportalen oder den Literaturdatenbanken aufgelistet, sondern bei "Bibliotheken & Archive".
  • Beim Punkt "Verzeichnisse: Newsletter, Mailinglisten, Foren, Chats" fehlt das umfassende und gut beschriebene Verzeichnis der ZLB.
  • Unter dem Punkt "Mailinglisten, Foren, Chats" sind auch einzelne Weblogs angeführt, da sollte man den Begriff "Weblogs" dann auch in den Titel der Kategorie aufnehmen und evtl. statt auf einzelne Blogs auf die einschlägigen Verzeichnisse Libdex, LISwiki und LISZEN verlinken.
  • Ein wenig verwirrt hat mich der Begriff "Ressourcentypen". Davon gibt es fünf in der obersten Ebene: Institutionen, Kooperation und Kommunikation, Nachschlagewerke, Bibliographische Quellen, Individuelle Publikationen. Ich persönlich hätte unter diesem Begriff eher Medienarten wie Text, Video, Audio etc. verstanden.
  • Bei der übergeordneten Seite, dem Wissenschaftsportal b2i, finde ich es schade, dass E-LIS und LISTA nicht mit abgefragt werden.

  • Grundsätzlich finde ich diese Idee aber sehr gut, und die praktische übergreifende Suche beim b2i-Portal funktionierte bei meinen Tests recht gut.

    Diplomarbeiten: Leistungsmessung / Gefängnisbibliotheken

    Ich möchte auf zwei Diplomarbeiten hinweisen, die ich heuer mit Freude betreut habe - beide sind bei E-LIS eingestellt: "Leistungsmessung an österreichischen Fachhochschulbibliotheken" von Katrin Ferschitz und "Bibliotheken in österreichischen Justizanstaltsbibliotheken" von Verena Kern.
    Katrin Ferschitz hat Leistungsmessungssysteme für wissenschaftliche Bibliotheken verglichen und auf ihre Anwendbarkeit für österreichische Fachhochschulbibliotheken hin analysiert, in sieben Bibliotheken einen Testlauf mit den Indikatoren des BIX-Bibliotheksindex durchgeführt und festgestellt, dass derzeit eher eine BenutzerInnenbefragung anzuraten ist, da im Moment viele FH-Bibliotheken die erforderlichen Daten nicht eruieren können. - Verena Kern hat sich mit den einzigen Bibliotheken, deren Existenz in Österreich gesetzlich vorgeschrieben ist, beschäftigt: mit den Gefängnisbibliotheken. Zunächst bietet sie einen Überblick über Aspekte der Bibliotheksarbeit im Strafvollzug und über internationale Richtlinien dazu. Da es zu Gefängnisbibliotheken in Österreich kaum Literatur gibt, hat sie Daten über Ausbildung, Ausstattung, Zensur, Bücherspenden, Bibliotheksmarketing, Budget etc. selbst erhoben - dabei erhielt sie von 25 der 28 Bibliotheken Antworten.

    Mit der Kirche ums Kreuz

    Seit 1921 ist das Burgenland bei Österreich, in diesen 86 Jahren hat sich aber an der schlechten Verkehrsanbindung von Eisenstadt zum Rest der Welt nicht viel verändert. Dass man - mit dem Zug von Wien kommend - im eher unbedeutenden Ort Wulkaprodersdorf umsteigen muss, amüsiert mich immer wieder. Problem: In der Zug-Zeit, in der ich früher nach Wien auf die Uni gependelt bin, habe ich sehr viel gelesen und gelernt. Autofahren dagegen ist trotz Ö1 und Hörbüchern vergleichsweise verlorene Zeit. Bei 20 Minuten Auto, wann ich will, und 80 Minuten Öffi, nach für nicht-8-to-4-workers bescheidenem Fahrplan, siegt trotz ökologischen Gewissens das Auto - dabei wohne ich direkt neben dem Bahnhof.
    Zur Illustration ein praktisches Beispiel von heute: Mein Auto ist beim Pickerl, also befragte ich den VOR-Fahrplan nach den Möglichkeiten, die fünfundzwanzig Kilometer von Neudörfl nach Eisenstadt so zurückzulegen, dass ich rechtzeitig zu Dienstbeginn um 12.30 Uhr in der Bibliothek sein kann. Erster Vorschlag: mit dem Zug über Wiener Neustadt nach Wien und von dort mit dem Express-Bus nach Eisenstadt. Ja genau. Diese Strecke ist rund 110 Kilometer lang - bemerkenswerterweise hätte das gar nicht so viel länger gedauert als die "vernünftigen" Varianten. Habe mich dann doch für die Version "Zug bis Loipersbach-Schattendorf, von dort Bus nach Eisenstadt" entschieden (bitte auf Landkarte ansehen, um Absurdität zu erkennen). Dauerte nur läppische 75 Minuten. Erfreulicherweise konnte ich den Zug gratis benutzen, denn in Neudörfl gibt es keinen Fahrkartenautomaten, der Lokführer hatte ein Schild "derzeit hier kein Fahrkartenverkauf", und der Schaffner war weit und breit nicht zu sehen. Dafür löhnte ich für die Pimperlstrecke mit dem Bus satte 3,60 €.
    Ich muss ja doch endlich beantragen, dass die FH nach Sopron verlegt wird - Fahrtzeit von mir mit dem Zug: dreißig Minuten.

    Umbenennung meines Zweit-Weblogs: amtsdruckschrift.at

    Ich habe mich entschlossen, mein zweites Weblog von "eGovernment, eDemocracy, ePolitics" in "amtsdruckschrift.at" umzubenennen, um damit der thematischen Verlagerung in Richtung "government information" und Behördenbibliotheken Rechnung zu tragen, die sich seit dem Abschluss des Forschungsprojektes "How democratic is eGovernment?" ergeben hat. - Der Titel ist "tongue-in-cheek" zu verstehen, eine Kombination des formal bzw. ein wenig veraltet klingenden Begriffs "Amtsdruckschrift" mit der österreichischen top level domain. Außerdem halte ich einen deutschsprachigen Titel für besser, nachdem ich doch hauptsächlich auf Deutsch schreibe.
    Für dieses Weblog sind MitschreiberInnen, die sich mit Amts- und Behördenbibliotheken und Public Sector Information mit Schwerpunkt auf Österreich beschäftigen, herzlich willkommen. Bitte bei Interesse einfach einen Kommentar hinterlassen.

    Lob für E-LIS

    Peter Jacso hat in seiner Kolumne "Péter's Digital Reference Shelf" eine Analyse des Open Access-Archivs E-LIS durchgeführt und bezeichnet E-LIS als "outstanding resource, which apparently is of great and constant interest for many in the LIS field". Er nennt aber auch einige Fehler, an deren Behebung wir bereits arbeiten, zum Beispiel mangelnde Konsistenz bei der Ansetzung einzelner Zeitschriftentitel. Österreich wird übrigens besonders hervorgehoben: "The presence of Turkish, German, Argentine, Serbian, Croatian, Austrian and Swiss authors' work also is significant".
    E-LIS ist das internationale Open Access-Archiv für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, bei dem ich gemeinsam mit Michael Katzmayr und Michaela Putz das Redaktionsteam für Österreich bilde und dort auch die relevanten Diplomarbeiten der FH einstelle.

    Wednesday, June 27, 2007

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Nerio Agostini: "Mobbing in biblioteca?". In: Biblioteche oggi 22 (2004) 1, S. 23 - 34
  • Elisabeth Strater: "'Was halten Sie von der neuen Arbeitszeitregelung?' Mitarbeitergespräche in Bibliotheken am Beispiel der Stadtbibliothek Reutlingen". In Buch und Bibliothek 55 (2003) 3, S. 172 - 177
  • Leah Black / Denise Forro: "Humor in the Academic Library: You Must Be Joking! or, How Many Academic Librarians Does It Take to Change a Lightbulb?" In: College & Research Libraries 60 (1999) 2, S. 165 - 172
  • Debbie Schachter: "Work and personal life balance". In: Information Outlook 9 (2005) 10, S. 10 - 11
  • Margaret Burke: "Deterring Plagiarism: A New Role for Librarians". In: Library Philosophy and Practice 6 (2004) 2
  • Jennifer Kutzik: "RESQME or RESQWE? Making room for enjoyment in our chosen career". In: Library Mosaics 15 (2004) 2, S. 14 - 15
  • Deborah F. Sheesley: "Burnout and the Academic Teaching Librarian: An Examination of the Problem and Suggested Solutions". In: Journal of Academic Librarianship 27 (2001) 6, S. 447 - 451
  • M. Wroclawska: "Normy pracy w bibliotekarstwie Polskim". In: Przeglad Biblioteczny 67 (1999) 4, S. 311 - 320
  • Ian M. Johnson: "Education for Librarianship and Information Studies: fit for purpose?". In: Information Development 23 (2007) 5, S. 110 - 112
  • Summer Poetry Slam in Mattersburg

    Das Literaturhaus und das Kulturzentrum Mattersburg laden zum Summer Slam am Mittwoch, dem 4. Juli, ab 20 Uhr in der KUZ-Arena (Open Air) vor dem Literaturhaus: "Poetry Slams sind keine herkömmlichen Dichterlesungen: Slam ist Poesie, Interaktion, Kommunikation ohne Requisiten und Kostüme, eine neue Form der Literaturpräsentation. Dabei treten die Poeten spielerisch 'gegeneinander' an. Jeder der insgesamt zwölf Slammer präsentiert selbstverfasste Texte: kurze Geschichten, Liebesgedichte, Freestyle Rap oder einfach Gedanken - ernste, witzige, traurige, beflügelnde. Der Rapper Ptah alias Peter Jeidler von der Band 'Hoerspielcrew' ist Schiedsrichter und Gastgeber des Slams", das Publikum bestimmt den Gewinner oder die Gewinnerin. - Das Preisgeld wurde von der Bewag zur Verfügung gestellt.

    Monday, June 25, 2007

    Wiederaufbau der Nationalbibliothek Sarajevo

    Ein Konzert zugunsten des Wiederaufbaus der Nationalbibliothek in Sarajevo mit dem Wiener Männergesang-Verein und dem Verein "Vijecnica Sarajevo" wird am 28. Juni um 19.30 Uhr im Großen Saal des Musikvereins ausgerichtet. Auf dem Spielplan stehen Mozart, Verdi und Strauß (welcher Strauß, steht nicht dabei).
    Hintergrund von ada.gv.at: "Im bosnischen Bürgerkrieg wurde 1992 die Nationalbibliothek in Sarajevo durch einen Granateinschlag zerstört. Die Zerstörung des historisch bedeutenden Bauwerks und der zweieinhalb Millionen Bücher und wissenschaftlicher Werke gilt als die größte Katastrophe für das kulturelle Erbe Bosnien und Herzegowinas".

    Hollywood librarian

    Die Washington Post schreibt unter dem Titel "The Modern Librarian: A Role Worth Checking Out" über den Film "The Hollywood librarian" (Trailer und Behind the scenes bei Youtube; Blog der Regisseurin Ann Seidl).

    Friday, June 22, 2007

    Spam-Poesie

    Heute trudelte wieder ein schönes Beispiel für Spam-Poesie in meiner Mailbox ein: "Side by with ie standalone, tredosoft. Prevents opening form listcombo boxhave trusted, pop. Admit, pretty clueless whats? Below your fingers crossedto. Resources lots products, hear soon quotit workquot! Youre following, steps, get extract. Suite targets businesses fixes bugs. Wouldnt load any, sites appeared, waiting donei? While admina, dos ieexe, lingers. Would like apologize those who tried previously published? Urce coded suspect probably. Launch program other words entries all dlls came. Share usi, always best spamno geaser, garryi evolt".

    Thursday, June 21, 2007

    Bundesforste-Klingeltöne

    Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) bieten auf der Website bundesforste.waldstimmen.at verschiedene Waldgeräusche als Handy-Klingeltöne zum kostenlosen Download an, z.B. Fichtenkreuzschnabel und Rotkehlchen, Wasserfall und Waldrauschen, Regen und Grünspecht, Motorsäge und Igel. Fehlt ja nur mehr der Klingelton "Waldesruh" - wenn man einmal nicht erreichbar sein will...

    "Die rückläufige Aufklärung"

    Lesenswert: der Kommentar "Die rückläufige Aufklärung an der Universität Wien unter dem Banner der Excellenz" von Gert Bachmann, erschienen in ULV aktuell (ULV ist übrigens der UniversitätslehrerInnen-Verband).

    Tuesday, June 19, 2007

    The hazards of space travel

    Ich lese gerade das sehr vergnügliche Buch "The hazards of space travel. A tourist's guide". Neil Comins, Professor für Physik und Astronomie an der University of Maine, schildert auf anschauliche und leicht verständliche Weise, was zukünftige WeltraumtouristInnen an Gefahren erwartet: von "mechanical failures" über "noxious gases" bis zu "quakes and landslides".

    Monday, June 18, 2007

    Bibliothek verwendet LibraryThing

    Wie Lynn Blumenstein im aktuellen "Library Journal" berichtet, setzt die Danbury Public Library in Connecticut LibraryThing ein: "The DPL catalog cautions that some tags may seem 'irrelevant, wrong, or just plain strange,' but DPL coordinator of library automation Kate Sheehan said she's 'really looking forward to seeing how our patrons respond'".
    Ein Beispiel: "The Google story" von A. David Vise ist jetzt nicht nur mit "Page, Larry", "Brin, Sergey, 1973-", "Google (Firm) -- History", "Web search engines" und "Internet industry -- United States" beschlagwortet, sondern auch mit "biography business computers google history internet management search software strategy tech technology web" getaggt. Außerdem werden "similar books" angezeigt.

    Frauenzimmer sperrt zu

    Die Buchhandlung Frauenzimmer sperrt mit 23. Juni 2007 zu: "30 Jahre sind zwar nicht genug, aber doch zu viel, wenn eine feministische Buchhandlung in dieser Form finanziell nicht mehr ueber die Runden kommt. Daher muessen wir zwar schweren Herzens, aber doch zusperren. Eine Woche haben wir aber noch offen. Und so gibt es bis zum Samstag, 23. Juni bis 17 Uhr noch Gelegenheit, Buecher bei uns zu kaufen und uns damit auch zu unterstuetzen".

    Women and Children Last

    "Women and Children Last: The Discursive Construction of Weblogs" heißt einer der interessanten Artikel in "Into the Blogosphere. Rhetoric, community, and culture of weblogs".
    Mehr über diese Online-Aufsatzsammlung: "This online, edited collection explores discursive, visual, social, and other communicative features of weblogs. Essays analyze and critique situated cases and examples drawn from weblogs and weblog communities. Such a project requires a multidisciplinary approach, and contributions represent perspectives from Rhetoric, Communication, Sociology, Cultural Studies, Linguistics, and Education, among others".

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Sook Lim: "Library Informational Technology Workers: Their Sense of Belonging, Role, Job Autonomy and Job Satisfaction". In: The Journal of Academic Librarianship 33 (2007) 4, S. 492 - 500
  • B.K. Gubert: "Sadie Peterson Delaney: Pioneer bibliotherapist". In: American Libraries, 24 (1993), S. 124 - 125
  • Thomas E. Hecker: "Workplace Mobbing: A Discussion for Librarians". In: The Journal of Academic Librarianship 33 (2007) 4, S. 439 - 445
  • C.L. Jordan: "African-American forerunners in librarianship". In E. J. Josey / M. L. DeLoach (Hrsg.): Handbook of black librarianship. 2nd ed. Latham: Scarecrow Press 2000, S. 19 - 33
  • C.L. Jordan: "The multifaceted career of Virginia Lacy Jones". In E. J. Josey (Hrsg.): Black librarian in America. Metuchen: Scarecrow Press, S. 75 - 83
  • C.W. Hunter: "Mississippi's library heritage: Ruby Stutts Lyles - A woman for all seasons". In: Mississippi Libraries 58 (1994), S. 4145
  • C. Hunter: "Mississippi's library heritage: Virgia Brocks-Shedd". Mississippi Libraries, 57 (1993), 19 - 20
  • E.J. Josey: "Edward Christopher Williams: A librarian's librarian". Journal of Library History 4 (1969), S. 102 - 122
  • Saturday, June 16, 2007

    C-Männer gesucht

    Interessanter Hinweis bei einer Stellenausschreibung der UB Linz: "Bewerbungen von MaturantInnen, Universitäts- und FH-AbsolventInnen können leider ausnahmslos nicht berücksichtigt werden. Im Sinne des Gender Mainstreaming werden Männer besonders ermutigt, sich zu bewerben".

    Friday, June 15, 2007

    Marie Franzos. Übersetzerin - Vermittlerin - Networkerin

    Susanne Blumesberger spricht am kommenden Montag, dem 18. Juni 2007, über "Marie Franzos (1870-1941). Übersetzerin - Vermittlerin - Networkerin. Ein typisches Frauenschicksal?".
    Zum Inhalt: "Nachdem Marie Franzos, die Nichte des bekannten Schriftstellers Karl Emil Franzos, die französische Staatsprüfung an der Damenakademie in Wien abgelegt hatte, eignete sie sich autodidaktisch mehrere Sprachen an. Neben ihren zahlreichen Übersetzungsarbeiten bot sie Vorträge über skandinavische Literatur an und war eine Zeit lang Bibliothekarin des Allgemeinen österreichischen Frauenvereins. Durch ihre Tätigkeit kam sie mit vielen SchriftstellerInnen, VerlegerInnen und ÜbersetzerInnen aus dem In- und Ausland - vor allem aus dem skandinavischen Raum - in Kontakt. Eine umfangreiche Briefsammlung, die im Rahmen eines vom Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien geförderten Projekts durchgesehen und analysiert werden konnte, gibt Auskunft über Freundschaften, Verlags- und Arbeitsbedingungen, über biografische Merkmale der KorrespondenzpartnerInnen und auch die Schwierigkeiten, mit denen sie als Jüdin in der Zeit des Nationalsozialismus konfrontiert war".
    Eintritt frei! Ort und Zeit: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien.

    Search like you hate it

    "You've read it here before: only librarians like to search, everyone else likes to find. Most people want to locate what they're looking for and get on with their lives. To understand what your users are up against, you need to use library search systems (e.g., library catalogs, article databases) as if you hated the process", schrieb Roy Tennant in seinem Library Journal-Artikel "Five Easy Pieces" vom 15. November 2004. Heute hat er die fünf "einfachen" Punkte durch "Three hard things" ergänzt, wobei ich den Ratschlag "Stop doing something" am wertvollsten finde.

    Bibliotheks-Neuerwerbungen

  • Torsten Liebig: Social Software im Marketing. Studenten-Weblogs als Instrument des Hochschulmarketings. Hülsbusch 2007
  • Jens Uhlig, Rita Herwig, Michael Brodowski (Hrsg.): Mein Wissen - unser Wissen!? Das Individuum zwischen Kooperation und Konkurrenz in der Informationsgesellschaft. Berlin: Lit 2007 (= diagonal denken 3)
  • Toni Samek: Librarianship and human rights: a twenty-first century guide. Oxford: Chandos 2007
  • Rita Herwig, Michael Brodowski, Jens Uhlig (Hrsg.): Wissen als Ware?! Aspekte zur Bedeutung des Wissens in der Gesellschaft. LIT 2006 (= diagonal denken 2)
  • Robert Darnton: Die Wissenschaft des Raubdrucks. Ein zentrales Element im Verlagswesen des 18. Jahrhunderts. München: Siemens-Stiftung 2002
  • Jim Agee: Acquisitions go global: an introduction into library collection management in the 21st century. Oxford: Chandos 2007
  • Sue Batley: Information architecture for information professionals. Oxford: Chandos 2007
  • Lee Ratzan: Understanding information systems. What they do and why they need them. Chicago: ALA 2004
  • K.S. Raghavan, K.N: Prasad (Hrsg.): Knowledge organization, information systems and other essays. Professor A. Neelameghan Festschrift. New Delhi, Ess Ess 2006
  • Matthias Armborst: Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde? Was Journalisten über Weblogs und ihre Macher wissen sollten. Berlin: Lit 2006
  • Steven L. Kent: The ultimate history of video games. From Pong to Pokémon and beyond - the story behind the craze that touched our lives and changed the world. New York: Three Rivers Press 2001
  • Mona Körte / Cornelia Ortlieb (Hrsg.): Verbergen - Überschreiben - Zerreißen. Formen der Bücherzerstörung in Literatur, Kunst und Religion. Berlin: Erich Schmidt 2007
  • Anastasia Goodstein: Totally wired. What teens and tweens are really doing online. New York: St. Martin's Griffin 2007
  • Michael Schickerling, Birgit Menche: Bücher machen. Ein Handbuch für Lektoren und Redakteure. Frankfurt: Bramann 2004
  • William Miller, Rita M. Pellen (Hrsg.): Libraries and Google. Binghamton: Haworth 2005
  • Joanna M. Burkhardt, Mary C. MacDonald, Andrée J. Rathemacher: Teaching information literacy. 35 practical, standards-based exercises for college students. Chicago: ALA 2003
  • Ben Kaden / Maxi Kindling (Hrsg.): Zugang für alle - soziale Bibliotheksarbeit in Deutschland. Berlin: Bibspider 2007
  • Ute Krauß-Leichert (Hrsg.): Teaching library - eine Kernaufgabe für Bibliotheken. Frankfurt: Peter Lang 2007
  • Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel, Wolfgang Schulz (Hrsg.): Medien, Ordnung und Innovation. Berlin: Springer 2006
  • Gerhard Budin, Christian Swertz, Konstantin Mitgutsch (Hrsg.): Knowledge organization for a global learning society. Würzburg: Ergon 2006
  • Peter Janich: Was ist Information? Kritik einer Legende. Frankfurt: Suhrkamp 2006
  • Vanda Broughton: Essential thesaurus construction. London: Facet 2006
  • Donald A. Case: Looking for information. A survey of research on information seeking, needs, and behavior. 2. ed. London: Academic Press 2007
  • Gustav Ernst, Gerhard Schedl (Hrsg.): Nahaufnahmen. Zur Situation des österreichischen Kinofilms. Wien: Europa-Verlag 1992
  • Björn Walter: Podcasting. Heidelberg: Redline 2006
  • Siegfried Weischenberg: Nachrichten-Journalismus. Anleitungen und Qualitäts-Standards für die Medienpraxis. 1. Aufl. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001
  • Walther von La Roche: Einführung in den praktischen Journalismus. Mit genauer Beschreibung aller Ausbildungswege Deutschland - Österreich - Schweiz. 17., aktual. Aufl. Berlin: Econ 2006
  • Tom Alby: Web 2.0. Konzepte, Anwendungen, Technologien. 2., aktual. Aufl. München: Hanser 2007
  • Nick Moore: How to do research. A practical guide to designing and managing research projects. 3., rev. ed. London: facet 2006
  • G.E. Gorman, Peter Clayton: Qualitative research for the information professional. A practical handbook. 2. ed. London: facet 2005
  • Alles fernleihbar. Unsere Website. Unser Online-Katalog.

    Thursday, June 14, 2007

    It's a (wo)men's world

    Für einen Artikel im Juni-Magazin beschäftige ich mich gerade mit utopischen Frauen- und Männerwelten - ich lese daher Bücher, die entweder reine Frauenwelten oder reine Männergesellschaften behandeln oder bei denen Frauen und Männer in getrennten Lebenssphären wohnen.
    In der letzten Woche habe ich dafür (teilweise nochmals) gelesen:
  • Katherine V. Forrest: Daughters of an amber noon
  • Katherine V. Forrest: Daughters of an emerald dusk (beides Fortsetzungen zu den schon in der Seminararbeit behandelten Daughters of a coral dawn)
  • E. Tanne: Die Frauenwelt auf dem Mars
  • Gerhart Hauptmann: Die Insel der großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames
  • William Tenn: Venus - Planet für Männer

    Neu gekauft und teilweise gelesen habe ich:

  • Edmund Cooper: Das Regime der Frauen. Heyne 1969 (Five to twelve, 1968) - lese ich gerade, seufz. Werde ich wohl nicht behandeln
  • Philip Wylie: Das große Verschwinden. Heyne 1969 (The disappearance, 1951) - Tipp von einem Bekannten, schon gelesen, nett, wird sicher behandelt. Frauen und Männer werden durch eine Art Dimensionsverschiebung auf der Erde für vier Jahre voneinander getrennt
  • Day Keene / Leonard Pruyn: Welt ohne Frauen. Heyne 1970 (World without women, 1960) - schon gelesen, bis kurz vorm Schluss durchaus brauchbar, dieser und die Szene im Frauengefängnis sind jedoch zum Andenkopfgreifen
  • Suzette H. Elgin: Amerika der Männer. Heyne 1987 (Native tongue, 1984) - noch nicht gelesen, wird sich auch nicht mehr ausgehen
  • Forrest J. Ackerman / Pam Keesey (Hrsg.): SciFi Womanthology. Sense of wonder press 2003 - diese Anthologie enthält die Kurzgeschichte "A small planet of our own" von T.E. Merritt-Pinckard, die das Thema Fortpflanzung auf einem reinen Lesbenplaneten thematisiert
  • Unglaublich, dass unsere Proseminararbeit über lesbische Figuren in der Science Fiction schon vier Jahre her ist (diese und andere Texte sind auf meiner Website abzurufen). Davon wird auf jeden Fall auch noch einiges einfließen (z.B. "Das Geheimnis des Mandelplaneten" und "Die Midlandprophezeiung"). Wir hatten damals einen Fragenkatalog erarbeitet, der unter anderem Themen wie "Soziologische Darstellung der Sexualität" und "Fortpflanzung" beinhaltet; diesen werden wir wohl auch auf die neu dazugekommene Literatur anwenden. - Ach ja, der Redaktionsschluss ist übrigens am 30. Juni. Also bleibt gar nicht mehr viel Zeit...

    Vampir-Podcast

    Bei Podcampus ging vor kurzem folgender Podcast online: "Vampire! Ein südosteuropäischer Beitrag zur internationalen Kulturgeschichte" von Jutta Nowosadtko. - Zum Inhalt: "Die meisten Menschen haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie ein Vampir aussieht. Auch über die Entstehungshintergründe des Mythos glaubt man sich gut informiert. Der Vortrag möchte diese Gewissheiten erschüttern und über die Entdeckung des Vampirs in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Balkan sowie über den Prozess der Nobilitierung informieren, den die Figur in der Folgezeit durchlief". Der Vortrag wurde während der zweiten "Nacht des Wissens" am 9. Juni gehalten.

    Wednesday, June 13, 2007

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Pamela Baer: Assistenten als Informationsvermittler? Chancen und Probleme beim Einsatz von Bibliotheksassistenten im Auskunftsdienst von Öffentlichen Bibliotheken. Hochschule der Medien, Bibliotheks- und Medienmanagement, Diplomarbeit, 1998
  • Gabriele Pum / Gabriele Mauthe / Ingrid Schramm: Eröffnung des Ausbildungszentrums für das Wissenschaftliche Bibliothekswesen an der Österreichischen Nationalbibliothek am 22. Oktober 1992. Wien: Österreichische Nationalbibliothek 1992
  • Annette Moschner: Die Kunst der Mitarbeiterführung: Aspekte eines bibliotheksspezifischen Anforderungsprofils für Führungskräfte. Stuttgart, Hochschule der Medien, Bibliotheks- und Medienmanagement, Masterarbeit, 2003
  • Monday, June 11, 2007

    Verena Stefan im Schweizerischen Literaturarchiv

    Das Schweizerische Literaturarchiv, angesiedelt an der Schweizerischen Nationalbibliothek, erwarb vor kurzem das Archiv der Autorin Verena Stefan. "Mit ihrem 1975 erschienenen Erstling 'Häutungen' schreibt sie das Kultbuch der deutschsprachigen Frauenbewegung, in dem sie ein neues Frauenbewusstsein propagiert (...) Das Archiv von Verena Stefan umfasst Notizen und Materialien zu den Werken, Typoskripte der Werke, Traumnotizen und Tagebücher sowie Briefe, Lebensdokumente, Fotografien, Audio- und Videokassetten sowie eine Sammlung von Rezensionen". - Quelle: news.admin.ch.

    Neuerwerbungen

    I. John Granger (Hrsg.): Who killed Albus Dumbledore? What really happened in Harry Potter and the half-blood prince? Six expert Harry Potter detectives examine the evidence. Wayne: Zossima Press 2007
  • John Granger: Why half-blood prince is the best Harry Potter novel
  • Wendy B. Harte: The curse of the Black family tree
  • Sally M. Gallo: How Dumbledore and Slughorn used magic - and stage magic - and fooled us all
  • Daniela Teo: The locket, the cup, Nagini, Harry, and the mirror of erised
  • Swythyv: Mourning for her own true love
  • Joyce Odell: Welcome to my murder: Act 1
  • The usual suspects: Brandy and the revelations in the library
  • II. Jeannie Ebner: Und hat sein Geheimnis bewahrt. Graz: Styria 1991 ("Ein Roman über den bunten Teppich Leben, über Gott, über Menschen, über Tiere und Pflanzen")

    Putting my degree to work

    Heute trifft die bibliothekarische Cartoon-Reihe Unshelved wieder den Nagel auf den Kopf.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick. Dieses Mal die Artikel aus dem Sonderheft "Library and Information Science Education in Developing Countries" der International Information & Library Review = Ausgabe 39 (2007) 2:
  • Eustache Mêgnigbêto: "LIS curriculum in French-speaking West Africa in the age of ICTs: The case of Benin and Senegal", S 158 - 165
  • Wondimeneh Mammo: "Demise, renaissance or existence of LIS education in Ethiopia: Curriculum, employers' expectations and professionals' dreams", S. 145 - 157
  • John N. Gathegi / Peter G. Mwathi: "Creating a needs-responsive LIS curriculum in a developing country: A case study from Kenya", S. 134 - 144
  • Lukman I. Disoa / Ifeanyi Faith Njoku: "Library and information science education in Nigeria: Curricula contents versus cultural realities", S. 121 - 133
  • Eva M. Méndez / Aida E. Montero: "Assessing information professionals in Dominican Republic: Are they prepared to deal with the new democratic libraries?", S 89 - 102
  • Bernadette Welch / Janet Murray: "Delivering LIS education into Viet Nam: A narrative of teaching, interpreting, and translating", S. 80 - 88
  • Catherine A. Johnson: "Library and information science education in developing countries", S. 64 - 71
  • Maria Haigh: "Escaping Lenin's library: Library and Information Science education in independent Ukraine", S. 72 - 79
  • Johannes J. Britz / Peter J. Lorc / Theo J. Bothma: "Building library leadership in Africa: A proposed education initiative", S. 103 - 108
  • Kendra Albright / Dick Kawooya: "Libraries in the time of AIDS: African perspectives and recommendations for a revised model of LIS education", S. 109 - 120
  • Mary Nassimbeni / Peter G. Underwood: "Two societies: Duality, contradictions…and integration: A progress report on South Africa", S. 166 - 173
  • Leon D. Megrian: "Library education in the higher educational systems of Australia and Canada, 1960–1970". In: International Library Review 6 (1974) 4, S. 387 - 396
  • Philosophen-Café geschlossen

    Mit Bedauern musste ich feststellen, dass das sogenannte Philosophen-Café an der Wiener Uni, benannt nach seiner Lage an der "Philosophen-Stiege", benannt nach ihrer Lage am früher hier ansässigen Institut für Philosophie, geschlossen ist. Damit verschwindet eine Einrichtung, in der ich während meines hauptberuflichen Studiums schon viel Zeit verbracht hatte und auch in den letzten Jahren des öfteren einen "respektablen Mokka" (Doderer) zu mir nahm - wie hierorts schon einmal festgestellt, kann ich im Kaffeehaus sehr gut lernen. Die beiden Damen waren mir schon direkt ans Herz gewachsen.

    Tuesday, June 05, 2007

    Virginia Tech Launches April 16 Archive

    "Virginia Tech's Center for Digital Discourse and Culture is pleased to announce the launch of the April 16 Archive (www.april16archive.org). This new online archive assists artists, humanists, social scientists, and all other scholars who seek, today and in the future, to develop a better understanding of the violent events of April 16, 2007 at Virginia Tech". - Quelle: Mail von Jeremy Hunsinger in computer ethics.

    Archiv der EU-Delegation in den USA wird digitalisiert

    Wie die University of Pittsburgh meldet, übergab die Delegation der Europäischen Kommission in den USA "its entire depository collection" an das Archive of European Integration (AEI), das an der Pittsburgher Universitätsbibliothek angesiedelt ist: "This depository collection begins in the early 1950s and is easily the largest EU collection in the Western Hemisphere. Over the next several years, the AEI will digitize many documents from this collection and upload them". Das AEI ist ein "electronic repository and archive for research materials on the topic of European integration and unification". - Das ist so eine Sache: Zuerst habe ich mich gefragt, warum diese Materialien nicht einer Bibliothek in der Europäischen Union vermacht wurden, aber da würden sie wahrscheinlich nicht (so schnell) digitalisiert, und wenn das mal geschehen ist, spielt der physische Ort ohnedies keine große Rolle mehr...
    Quelle: Eurodoc via Free government information.

    Gov Docs 4 children

    Vier Bibliothekarinnen der Emporia State University, des Johnson County Library System und der National Archives haben ein Programm namens "govdocs4children" ins Leben gerufen. Ziel: "to promote government information in order to engage K-12 students in learning about history, culture, science, and government through games and other interactive activities; to assist teachers and school librarians with locating teaching aids, lesson plans, and exciting tools to enhance students' learning, and to provide librarians with a collection of free government resources to advance their reference interview and collection development decisions".
    Dafür gibt es auch ein Wiki, wo unter anderem Hinweise auf die Kinderwebsites verschiedener Behörden verzeichnet werden, z.B. "Make or break a code at National Security Agency", "Try a disguise at Central Intelligence Agency" oder "Test your memory at Defense Intelligence Agency". - Via nexgenlib.

    Harry Potter-Park in Florida?

    Pat Kane berichtet im Guardian, dass die Universal Studios in Florida einen Themenpark namens "The Wizarding World of Harry Potter" eröffnen wollen, und er fragt sich schon im Titel: "Are they potty?" Seiner Meinung nach kann ein solcher Park nur in Schottland angesiedelt werden: "For those parents who, through sheer diligence, have found themselves immersed in J K Rowling's world - fielding debates like 'what is the seventh horcrux?' or 'is Snape really evil?' with casual ease - this news clangs badly, like Quidditch armour dropped on a flagstone floor". - Hintergrundartikel von James Sturcke ebenfalls im Guardian.

    Monday, June 04, 2007

    Einladung: Gastvortrag Creative Commons

    Was ist/macht Creative Commons (CC)? Autorinnen, Musiker, Komponistinnen, Fotografen und Gestalterinnen hatten bislang wenige Wahlmöglichkeiten, um die Nutzungsrechte an ihren Werken differenziert zu regeln. Jedes kreative Werk ist automatisch geschützt, egal ob die UrheberInnen diesen Schutz brauchen oder nicht. Creative Commons möchte möglichst viele InformationsproduzentInnen dazu motivieren, ihre Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vorhandene Inhalte sollen einfacher genutzt werden, darauf aufbauend soll wiederum Neues entstehen.
    Um das zu erreichen, stellt Creative Commons eine Palette von einfachen Lizenzmodellen zur Verfügung. Sie erlaubt allen Menschen, die Texte, Bilder oder Musik im Web veröffentlichen, selbst zu bestimmen, ob ihre Werke kopiert, verändert oder vermarktet werden dürfen.
    Der Leiter des österreichischen CC-Arbeitskreises, Mag. Georg Pleger, wird Creative Commons vorstellen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Wahlmoduls "Online Publishing" am Studiengang Informationsberufe statt (teilweise in englischer Sprache). Alle InteressentInnen sind herzlich dazu eingeladen: Mittwoch, 13. Juni, 11.30 bis 13 Uhr, im SE 2.20.

    Bibliothek der Bundesstelle für Sektenfragen

    In einer Parlaments-Korrespondenz über die Bundesstelle für Sektenfragen wird auch deren Bibliothek erwähnt: "Über die Informations- und Beratungstätigkeit hinaus stand auch im Jahr 2004 das Sammeln und Dokumentieren von Informationen im Mittelpunkt der Tätigkeit der Sektenstelle. So umfasst etwa die Fachbibliothek mittlerweile bereits 3.639 Bände". - Die Bundesstelle wurde 1998 als "selbstständige Anstalt öffentlichen Rechts" eingerichtet, ist am Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend (BMGFJ) angesiedelt und befindet sich in der Wiener Wollzeile 12/2/19. Die Website www.sektenfragen.at funktioniert derzeit nicht.

    Zettels Traum

    Die Bibliothek der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) sammelt mit originellen Werbematerialien Geld für die Digitalisierung des Zettelkataloges. Auf der Titelseite des vierseitigen, querformatigen, A6-großen Folders sieht man einen Zettelkatalog von oben, die Überschrift "Zettels Traum" und die Unterschrift "Digitalisierung des ÖFSE-Zettelkataloges". Auf den beiden inneren Seiten werden das Projekt und die Kosten - es sind 9000 Einheiten à 90 Cent zu konvertieren - erläutert. Auf der Rückseite sieht man einen Zettelkatalog mit dem Karteireiter "Soforthilfe" und die Bankverbindung, die ich hier auch bekannt gebe: Bankhaus Schelhammer & Schattera, Kontonummer 241406, Bankleitzahl 19190. Das Projekt soll Ende 2008 abgeschlossen sein.
    Die ÖFSE wurde 1967 gegründet, die Bibliothek ist mit 62.000 Bänden die größte wissenschaftliche Fachbibliothek zu Fragen der Internationalen Entwicklung und der Entwicklungsländer in Österreich und nimmt seit 2006 mit Alephino am Bibliothekenverbund teil.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Justine Alsop / Karen Bordonaro: "Multiple Roles of Academic Librarians". In: Electronic Journal of Academic and Special Librarianship 8 (2007) 1
  • Jeffrey Pomerantz / Sanghee Oh / Seungwon Yang / Edward A. Fox / Barbara M. Wildemuth: "The Core. Digital Library Education in Library and Information Science Programs". in: D-Lib Magazine 12 (2006) 11
  • Leon D. Megrian: "Library education in the higher educational systems of Australia and Canada, 1960–1970". In: International Library Review 6 (1974) 4, S. 387 - 396
  • Youngok Choi / Edie Rasmussen: "What Is Needed to Educate Future Digital Librarians. A Study of Current Practice and Staffing Patterns in Academic and Research Libraries". In: D-Lib Magazine 12 (2006) 9
  • Henry J. Gartland: "The training of hospital librarians in the U.S.A". In: International Library Review 1 (1969) 2, S. 201 - 208
  • Countess I. G. Du Monceau de Bergendal: "Education and training for hospital libraries in Belgium". In: International Library Review 1 (1969) 2, S. 209 - 212
  • Bloggin' Pneumonia

    Mit der "Bloggin' Pneumonia" hat sich Antoinette Powell angesteckt, die darüber in der Ausgabe 132 (2007) 10 des Library Journal schreibt. Die Musikbibliothekarin an der Seeley G. Mudd Library der Lawrence University schildert den Weg ihrer Bibliothek von erfolglosen Weblogs, die sich von den normalen News kaum unterschieden, hin zu den zwei erfolgreichen Blogs "News from the Mudd" und "Lawrence Archives".

    Sunday, June 03, 2007

    Forderung nach Bibliotheksgesetz

    Vor kurzem haben wir in einem Gespräch festgestellt, dass die einzigen Bibliotheken in Österreich, deren Existenz gesetzlich vorgeschrieben ist, die Gefängnisbibliotheken sind - die sind im Strafvollzugsgesetz geregelt. Die Universitätsbibliotheken sind seit dem UG2002 anscheinend vom guten Willen des Rektorates abhängig, und bei den Fachhochschulen heißt es überhaupt nur, dass zur Akkreditierung "die erforderliche Personal-, Raum- und Sachausstattung für die Dauer der Genehmigung des Fachhochschul-Studienganges" vorhanden sein müsse (wenngleich es in der Evaluierungsverordnung heißt, die Bibliothek müsse "hochschulischen Anforderungen" entsprechen). Für ein Gesetz für öffentliche Bibliotheken wird seit langem vergeblich gekämpft; hier hieß es zumeist, dass das in die Kompetenzen der Gemeinden falle und der Bund aufgrund des Föderalismus den Gemeinden nichts vorschreiben könne.
    Nun hat die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten Österreichs an ihrem 16. Gewerkschaftstag am 24. Mai 2007 die Forderung nach einem österreichischen Bibliotheksgesetz angenommen, berichtete Wolfgang Kauders in Bibmail (zu empfehlen auch sein Weblog Haftgrund). Auf der Website der Gewerkschaft findet man leider (noch) nichts dazu, aber Kauders führte auch den Text des Beschlusses an, aus dem ich zitiere: "Der 16. Gewerkschaftstag der GdG fordert daher ein Bibliotheks­entwicklungs­konzept, welches sich an folgenden Kriterien orientiert:
  • Gesellschaftliches Basiswissen muss frei für alle zur Verfügung stehen. Die Teilung der Bevölkerung in jene, die leichten und breiten Zugang zu Information finden, und jene, die über diesen Zugang nicht verfügen ('information rich' gegen 'information poor') muss als soziales, ökonomisches und kulturelles Problem erkannt und bekämpft werden.
  • Die Vermittlung von Lese-, Medien- und Informationskompetenz muss als gesellschaftliche Aufgabe erkannt werden, welche von Bibliotheken und anderen Bildungseinrichtungen wahrzunehmen ist.
  • Die erforderliche räumliche, personelle und technische Infrastruktur muss bereitgestellt werden.
  • Die Qualität der verpflichtenden Aus- und Fortbildung der BibliothekarInnen muss gewährleistet werden.
  • Große Informationseinrichtungen müssen unabhängig von den Zwängen des Marktes als kollektive Wissensspeicher bestehen können. Bibliotheken müssen den Zugang zu elektronischen Informationsquellen ausbauen.
  • Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten tritt daher für die Schaffung eines Bibliotheksgesetzes ein, welches als verbindliche Grundlage für eine stärkere Verankerung des Bibliothekswesens in den Ländern, Städten und Gemeinden dienen soll.
  • Dieses Gesetz muss Bestimmungen über die Errichtung und Finanzierung, sowie Richtlinien über die Standards der Ausstattung, der Dienstleistungen und der Qualifikationen der BibliothekarInnen enthalten. Die Bedeutung der Bibliothek bei der Gewährleistung von Informations- und Meinungsfreiheit und die Kooperation innerhalb eines Bibliotheksnetzwerkes ist darin festzuschreiben".

  • Das würde ich auch unterschreiben.

    Gerhard Fritsch im Radio

    In den kommenden Monaten bringt Ö1 jeweils sonntags von 9.30 bis 10 Uhr die Sendereihe "Literarische Außenseiter" von Wendelin Schmidt-Dengler. Dabei wird auch Gerhard Fritsch, Jeannie Ebners Redaktionskollege bei Literatur & Kritik, vorgestellt. Hier das Programm: 17. Juni: Christoph Martin Wieland; 24. Juni: Jean Paul; 1. Juli: Charles Sealsfield; 8. Juli: Nikolaus Lenau; 15. Juli: Else Lasker-Schüler; 22. Juli: Gerhard Fritsch; 29. Juli: Brigitte Reimann; 5. August: Thomas Bernhard.

    Friday, June 01, 2007

    ONB kauft Wittgenstein-Briefe

    Presseaussendung von heute: "Die Österreichische Nationalbibliothek erwarb aus Privatbesitz ein umfangreiches Konvolut von Briefen des Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889-1951) an den Architekten und Loos-Schüler Paul Engelmann (1891-1965). Die 40 Briefe und 13 Postkarten von Ludwig Wittgenstein an seinen Freund Paul Engelmann sind eine wichtige Ergänzung für den bedeutenden, bereits vorhandenen Wittgensteinbestand der Handschriften-, Autographen- und Nachlass-Sammlung".